Freitag, 2. Juni 2017

Thimbleweed Park

Ich wollte mich für das, was Ron Gilbert mit dem Kickstarter vorhatte, begeistern, konnte es aber nicht, weil ich die beworbene Grafik zu häßlich fand. Ich habe keine emotionale Verbindung zu Maniac Mansion, Twin Peaks oder Akte X. Ich glaube, nach Abschluß des Kickstarters habe ich gesehen, dass die Grafik besser als erwartet geworden ist und als Reward haben sie eine Absolution für das illegale Kopieren von Monkey Island eingeführt, also habe ich zugeschlagen. Selbst wenn ich absolut nichts mit dem Spiel anfangen konnte, Gilbert hat mein Geld damit verdient, dass er im Alleingang ein ganzes Genre gerettet hat.

Der zweitbeste Hintergrund im ganzen Spiel.
Das Endergebnis ist ein gutes Spiel, das jedes Ziel erfüllt, das er sich gesetzt hat. Es teilt alle gute Eigenschaften mit den besten Vertreter des Genres aus den 90ern, bis darauf, dass es immer noch häßlich ist. Die Hintergründe sind bis auf ein paar Ausnahmen flach und langweilig und die Charaktere bläh. Das ist ein Problem, wenn Teil der Motivation der alten Spiele es war, hübsche neue Orte/Malereien zu sehen. Dazu kommen andere Dinge, wie dass das Spiel räumlich sehr "breit" ist. Viele Räume mit wenigen interaktiven Objekten, die viel Abstand dazwischen haben. Einige Punkte tauchen in der to-do Liste auf, die erst im nächsten Kapitel lösbar sind, und man zerbricht sich den Kopf, wie man etwas lösen soll, was noch nicht geht. Es gibt immer noch etwas Pixel-Hunting und damit meine ich nicht die lustigen Staubpartikel. Es gibt zwei-drei mal Lösungen, die logisch sind aber das Spiel nicht akzeptiert.

Unterm Strich gibt es kein Adventure, das solche Probleme komplett aus dem Weg geht. Thimbleweed Park ist letztendlich schlau im Aufbau und in der Geschichte, witzig, komplex oder einfach, wenn man den Anfängermodus nimmt, und des Ron Gilbert würdig.

Ich hoffe, er macht genug Geld, um die Monkey Island Rechte zu kaufen, damit wir ein richtiges Monkey Island 3 kriegen.

Keine Kommentare: