Dienstag, 22. September 2015

Rogue Legacy werde ich wahrscheinlich auch nie zuende spielen

Es war einmal ein Typ und der hatte Steam und der hat auf Steam Rogue Legacy gekauft, weil es billig war und weil er nichts aus dem Fez Vorfall gelernt hat. Dann ist Rogue Legacy in den Playstation Plus Spielen aufgenommen worden und der Typ hat die PC-Version nie angefasst, weil er die Pixelgrafik eher auf der Vita als auf einem großen Bildschirm ertragen konnte. Das Problem ist, dass es den Entwicklern egal war, wie groß der Bildschirm ist, an dem man sitzt, deswegen ist die Schrift auf der Vita verhältnismäßig so groß wie auf einem Fernseher und schwierig zu lesen. Das resultiert darin, dass ich im Charakterauswahlbildschirm kaum lesen kann, was da steht, und irgendeinen Charakter willkürlich wähle. Aber warum gibt es in Rogue Legacy einen Charakterauswahlbildschirm und worum geht es da überhaupt?

Sage ich nicht!

OK, vielleicht doch. Man kommt in ein Schoß mit zufällig generierten Räumen rein und muss Endgegner besiegen, um den Schlüssel für die große Tür am Anfang zu sammeln. Am Anfang stirbt man sehr schnell, hat dafür etwas Geld von Gegnern und zerstörtem Mobiliar gesammelt. Damit kauft man sich Upgrades für Gesundheit, Stärke, Verteidigung, Magie und haufenweise andere Modifikationen. Das ganzen Upgrades sind, warum auch immer, in einem Schloß, einem Schmied, einer Hexe verteilt, unübersischtlich und unnötig umständlich zu erreichen. Nachdem man eingekauft hat, betritt man das Schloß mit einem Nachfahren des letzten Charakters, erbt alle seine Fähigkeiten, kriegt ein paar einmalige Modifikationen dazu und beginnt einen neuen Anlauf, nur dass das Geld wieder von 0 anfängt.

Sieht nicht hübsch aus.

Bisher war es ein Kampf, vor dem Sterben genug Geld einzusammeln, um das billigstmögliche Upgrade zu kaufen. Inzwischen habe ich soviele Stunden reingesteckt, dass es ausgereicht hätte, Broken Age durchzuspielen und eine schöne Geschichte zu erleben, und bin an folgendem Punkt: Meine Stärke reicht aus, um das erste von 4 Arealen recht gemütlich zu säubern, ich bin aber zu schwach für die anderen drei, die mehr Geld einbringen. Das Geld, das ich im ersten Areal sammle, reicht gerade noch, um einzelne Upgrades zu kaufen, wenn ich nicht über einen zufällig generierten unfairen Raum stolpere, womit ich dann frühzeitig sterbe und mein Geld verloren geht. Ich muss das Areal, das nur ein Musikstück hat, ständig wiederholen, bis das Spiel sich entscheidet, dass ich genug habe und ich inzwischen die richtigen Stats habe. Wenn ich mir anschaue, was noch an den Standardupgrades zur Verfügung stehen, muss ich im Optimalfall noch 150 Anläufe in einem Spiel machen, das seit Stunden nichts neues zu bieten hat, nur weil die Entwickler gierig sind und ihr Nutella so dünn auf das Brot, das sie dem Spieler anbieten, gestrichen haben, dass unbedingt 15 Stunden Spiel aus 5 Gegnern herausgeholt werden sollen.

Sorry! Das ist boring. Das Spiel ist dazu häßlich und jeder Charme, den es anfangs hat, wird mit, über 5 Stunden aufgewertete, Stiefel zertrampelt. Die Räume reichen von trivial bis unfair und in der Mitte befinden sich mögliche interessante Räume, die nur einmal alle Jubeljahre auftauchen.

Ich wollte ein Rogue-like ausprobieren, um zu sehen, was die Leute daran reizt, und das reicht dann auch. Das einzig positive ist, dass es keine 120 Stunden wie in Final Fantasy VII, VIII, IX gebraucht hat, bis ich mir eingestehen musste, dass ich den Scheiß nicht spielen muss, um Masochisten zu verstehen, und meine Zeit besser investiert wäre, Frauen besser zu verstehen ... oder masochistische Frauen.

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